Montag, 5. Oktober 2015

Wann ist ein Buch gelungen?


Wann ist ein Buch gelungen?
Eine schwierige Frage.
Gibt es da so eine Art Checkliste, anhand der man das festmachen kann?, möchte ich glatt zurückfragen.
Natürlich gibt es die, davon kann man ja überall lesen, wo Menschen über Bücher schreiben. Beliebt sind die Kriterien „War der Prota sympathisch?“ (unsympathisch gilt neuerdings als prinzipiell schlecht, weil: kein Identifikationspotential. Also genau das, was in der Klick-Gesellschaft die harte Währung ist). Schön ist auch immer „hatte das Buch etwas komplett Neues zu erzählen?“ oder „Also, Ich-Perspektive geht ja mal gar nicht“.
So kann man die Frage nach dem gelungenen Buch natürlich stellen. Muss man aber nicht, das geht auch anders.
Versuchen mag ich es trotzdem nicht wirklich. Zum einen habe ich etwas gegen Rückblicke, sie verdrängen die Gegenwart, die ja eh so anstrengend flüchtig ist. Da denke ich ganz pragmatisch: Ich habe meine Bücher geschrieben und damit sind sie zu einem Teil von mir geworden. Manche zu einem lauten, andere zu einem verborgenen Teil, wobei schwierig zu sagen ist, wer mehr Einfluss nimmt. Vermutlich die Verborgenen, so ist es ja meistens. Auf jeden Fall beeinflussen sie schicksalhaft alle künftigen Bücher, ohne dass ich extra ein „Tanja sucht ihr Superbuch“ daraus mache. Außerdem ist der Blick nach vorn eh spannender. Lockendes Neuland anstelle von längst abgegrasten Feldern.
Und dann gibt es noch dieses „Gelungen oder nicht?“-Kriterium bei der Roman-Olympiade. Auch tricky. Verkaufszahlen kann man hier getrost vergessen. Leserfeedback vielleicht? Dazu müsste ich so etwas lesen, was ich nicht tue – in meinem Kopf reden schon genug Leute durcheinander und wollen beurteilen und noch häufiger beeinflussen, was ich mache. Dann vielleicht die Adelung von Profiseite wie Lektorenliebe, Journalistenlob und Agentenbegeisterung? Das wäre ja fast so, als würde man sagen: Gelungen sind nur die Kinder, die später ein Medizinstudium abschließen.
Bleibt noch die Intention, ein Buch zu schreiben. Die fällt ja nur leider oftmals sehr verschieden aus und taugt somit nicht für den Vergleich. Wenn die Intention denn überhaupt mal klar ist, meist schreibt man ja in erster Linie leicht besessen vor sich hin, bis man plötzlich ein Buch hat. Ich glaube meist zu wissen, warum ich eine Geschichte unbedingt aufschreiben muss – und erkenne erst viel später, meist ohne drüber nachgedacht zu haben, den wahren Grund. Ja, ja, das Verborgene in uns ...
Wann ist ein Buch gelungen? Vielleicht wenn man das Wort Ende drunterschreiben kann. Nicht wortwörtlich, sondern so ganz allein für sich in Gedanken. Also so gut wie nie.

1 Kommentar:

  1. Guten Tag,

    Wir verkaufen Maßgeschneiderte Brautkleider, Abendkleider, Abiballkleider und Kleider für besondere Anlässe auf unserer Webseit. Wir haben Ihre Webseite gefunden, und wir hoffen eine kooperative Geschäftsbeziehung mit Ihnen aufzubauen.

    Wir wollten wissen ob Sie für uns einen Post schreiben könnten und/oder einen Banner auf Ihrer Webseite möglich ist.

    Wenn Sie interessiert sind bitte kontaktieren Sie uns an: miaberlinmarketing@yahoo.com
    Wir freuen uns von Ihnen zu hören
    Beste Grüsse

    AntwortenLöschen